The Great Filter ist jetzt...

filter-192936_1280.jpg

Jemals vom “Fermi Paradox” gehört? Es ist ein theoretisches Argument, erstmals verfasst von den Physikern Enrico Fermi und Michael H. Hart. Es handelt vom anscheinenden Wiederspruch zwischen der hohen Wahrscheinlichkeit, dass außerirdisches Leben existiert und der Tatsache, dass die Menschheit aber weder Kontakt mit, noch Beweise für die Existenz einer solchen Zivilisation hat. In Anbetracht der enormen Größe der Milchstraße allein, mit Milliarden Sternen, ist die Existenz von intelligentem außerirdischem Leben durchaus wahrscheinlich. Manche dieser Zivilisationen könnten die Fähigkeit interstellarer Reisen entwickeln. Man muss sich nur unseren eigenen Fortschritt in Forschung und Technik anschauen, die letzten 100 Jahre allein. In diesem Fall könnten bewohnbare Planeten innerhalb unserer Galaxie in “nur” zwanzig oder dreißig Millionen Jahren kolonisiert worden sein, was Angesichts der Tatsache, dass unser Universum 13,8 Milliarden Jahre alt ist, keine besonders große Zeitspanne darstellt. Daher Fermis Frage: “Where is everybody?” Sicher, wir selbst sind noch weit weg von interstellaren Reisen, aber es wird bereits daran geforscht, keiner von uns kann mit Sicherheit sagen was in hundert oder gar tausend Jahren möglich sein wird! Davon abgesehen passiert heute so viel, dass wir kaum mehr als einen Bruchteil davon im Auge behalten können. Und selbst dieser Bruchteil kann zuweilen überwältigend erscheinen. Die Geschwindigkeit mit der Technologien fortschreiten ist unglaublich, man muss sich nur die neusten Smartphones und UltraHD 3D Fernseher anschauen, die Fortschritte in Humanmedizin, mit Herzen die aus entzellularisiertem Gewebe bestehen, sogenannte Geist Herzen, die mit Stammzellen des Empfängers behandelt werden und so Abstoßung ohne weitere Medikamente verhindern. Prothesen die mit Nervenenden verbunden sind und mit dem Willen gesteuert werden können. Schaut man auf verschiedene Wissenschaftsseiten im Internet kann man sehen, dass in wohl jedem erdenklichen Feld täglich etwas Neues entdeckt wird. Leider hat diese Münze, wie so vieles, zwei Seiten. Es dauerte nicht einmal 50 Jahre vom ersten Flug der Wright Brüder bis Menschen die erste Atombombe aus einem solchen Vehikel warfen.

Womit wir wieder zurück zum Fermi Paradox kommen und zum großen Filter, einem Argument von Robin Hanson. “The Great Filter” ist was immer eine Zivilisation davon abhält, sich über kurz oder lang, zu “dauerhaftem, expandierendem Leben” zu entwickeln. Das ist ein Test bei dem man entweder besteht oder durchfällt! Beispiele für Zivilisationen die es nicht schaffen beinhalten Szenarien wie atomare oder biologische Kriege, versehentliche biologische Kontamination oder dramatischer Klimawandel. Um Fermis Frage zu beantworten ist die logische Schlussfolgerung: Die meisten, möglicherweise alle Zivilisationen, bestehen diesen Test nicht. Ich bin nicht ernsthaft besorgt, dass sich die Menschheit bald in einem nuklearen Inferno selbst vernichtet, auch wenn das durchaus möglich wäre. Doch sollte man sich den Gesamtzusammenhang vor Augen halten: Es sind keine 70 Jahre seit wir begonnen haben Kernenergie zu nutzen um unsere immer größer werdende Sammlung energiehungriger Geräte zu befriedigen. Nicht einmal 70 Jahre und wir haben es geschafft zwei Flecken auf dieser Erde für alle Zeit unbewohnbar zu machen (Ich weiß, es sind nur ein paar hundert tausend Jahre... aber das erscheint für mich wie eine Ewigkeit). Bei einem dieser beiden Orte, Fukushima, sickert möglicherweise radioaktiv belastetes Wasser zurück ins Meer. Exakt wissen wir es nicht, oder um genauer zu sein Tepco und die japanische Regierung werden es uns nicht sagen. Dafür wurde aber erst kürzlich in Japan ein neues Gesetz verabschiedet, welches die Strafen für das leaken von Staatsgeheimnissen drastisch erhöht. Möglicherweise werden wir also noch lange nicht die Wahrheit erfahren. Natürlich ist das nur die zivile Seite, die tausend Atombombentests um die Effektivität der jeweils neuesten Generation zu testen vergessen wir mal lieber. Darüber hinaus scheint die Menschheit ihr Bestes zu geben das größte Ökosystem der Erde, unsere Ozeane, zu zerstören. Die Fischerei ohne Rücksicht auf die Regenerationsfähigkeit der Bestände, Öl Unfälle und die dazugehörigen Gegenmaßnahmen, die sich später als ineffektiv oder sogar schädlich herausstellen. Nur zwei Monate bevor ich diese Zeilen hier schrieb las ich einen Artikel darüber, dass Forscher einen Ölteppich gefunden haben der sich auf dem Grund des Meeres abgesetzt hat. Ein Teppich aus Millionen Gallonen (1 Gallone = 3,79 Liter) Öl. Im Meer schwimmt eine Insel aus Müll, so groß wie der amerikanische Bundesstaat Texas. Und auch in Zukunft werden Firmen alle möglichen giftigen Abfälle einfach ins Meer schmeißen, schlicht weil sie es können. Noch ein paar weitere Beispiele für Schattenseiten der Entwicklung unserer globalen Zivilisation: Die Erderwärmung und der daraus resultierende steigende Meeresspiegel in der nicht zu fernen Zukunft. Abholzung der Waldbestände für schnellen Profit ohne weitere Gedanken an zukünftige Generationen. Angriffskriege, der “Military Industrial Complex”, der “Prison Industrial Complex”, letzteres ist nichts anderes als eine moderne Form von Sklaverei. In naher Zukunft werden uns die Probleme mit Sicherheit nicht ausgehen!

„Ach, und dieser Blog wird all diese Probleme lösen?!“, denkt sich vielleicht der eine oder andere. Natürlich wird er das! Warum sonst sollte ich mir die Mühe machen? Nun, ich hoffe Sarkasmus ist etwas mit dem die Leser hier umgehen können. Ich verspreche ich werde es auf ein Minimum reduzieren, doch müsste ich vollständig ohne auskommen, würde ich möglicherweise beim Schreiben dieser Zeilen wahnsinnig werden!

Aber zurück zum Thema. Ich glaube kaum jemand kann mit der aktuellen Situation unserer Welt zufrieden sein. Aber was kann jeder einzelne von uns unternehmen? “Was kann ich schon tun? Meine Handlungen werden die Welt nicht verändern.”, wie oft ich das schon gehört habe. Zugegeben, der eigene Beitrag die Welt zu verbessern mag einem unbedeutend erscheinen, aber warum sollte man es nicht trotzdem zumindest versuchen? Allein um des eigenen Gewissens Willen? Ich komme später darauf zurück, warum das wichtig ist. Was sollte man denn sonst unternehmen? Wählen gehen und hoffen, dass die, die unsere Interessen vertreten sollen, es schon irgendwie richten werden? Das erinnert mich sehr an Einsteins Definition von Wahnsinn: Etwas ständig zu wiederholen und erwarten, dass sich das Ergebnis verändert. Ich habe die unglaubliche Geschwindigkeit unserer technischen Entwicklung erwähnt, warum nicht einfach warten bis ein jugendliches Supergenie daher kommt und unsere Probleme löst? Bisher ist die Welt ja auch nicht untergegangen, wird schon passen. Oder nicht? Ich will nicht verneinen, dass diese Möglichkeit besteht. Vielleicht findet jemand einfache Lösungen für unsere Probleme. Aber sollte man sich dessen so sicher sein, dass man nichts anderes unternimmt als darauf zu hoffen, dass jemand anderes es schon richten wird? Erscheint mir eine riskante Strategie. Wenn diese Ansicht von jemandem vertreten wird, der denkt ohnehin nicht mehr lange auf diesem Planeten verweilen zu wollen, könnte ich es vielleicht nachvollziehen. Man bekommt es ja dann nicht mehr mit wenn alles den Bach runter geht und darüber nachzudenken ist lediglich deprimierend, nicht wahr? Doch wenn junge Leute und insbesondere Eltern diese Mentalität an den Tag legen, dann verstehe ich das einfach nicht! Wenn man seine Kinder liebt, sollte man sich da keine Gedanken um die Zukunft machen in der sie leben müssen? Was erzählt man denn seinen Kindern wenn sich die Dinge im Laufe der nächsten Jahre oder Jahrzehnte dramatisch verschlechtern und sie einen fragen was man unternommen hat? “Tut mir leid, Sohn, aber etwas gegen den Trend der Dinge zu unternehmen schien geradezu aussichtslos und obendrein echt anstrengend.” Die nächsten Generationen werden uns verfluchen!

Möglicherweise denkt jetzt jemand, dass ich ein selbstgerechtes Arschloch bin und würde diesen Tab am liebsten schließen. Wer bin ich schon? Ich weiß nichts über dich! Einfach versuchen die negativen Gefühle, die ich gerade erzeugt habe, bei Seite zu schieben. Natürlich kann ich niemanden davon abhalten, jetzt mit dem lesen aufzuhören. Doch wer das tut, beraubt sich der positiven Abschnitte dieses Blogs. Denn ich versichere, es ist nicht meine Absicht jemanden zu beleidigen oder zu deprimieren. Ganz im Gegenteil, ich möchte den Leser stärken! Oder um genau zu sein möchte ich, dass du dich selbst bestärkst, niemand kann es für dich tun! Ich möchte Gleichgesinnte finden, die einander unterstützen

Doch was qualifiziert mich dazu jemandem Rat zu geben? Ich habe das Gefühl einiges gelernt zu haben, dass es mir persönlich leichter macht mit dem Phänomen das wir Leben nennen, fertig zu werden. Man könnte sicherlich argumentieren, dass ich in der Lotterie des Lebens ein besseres Los gezogen habe als ein Großteil der Menschen auf dem Planeten, allein da ich in Mitteleuropa geboren bin. Obendrein war ich nicht einmal 30 Jahre alt zu Beginn meiner Schreibtätigkeit. Dennoch hatte ich meinen Teil an Schmerz, Leid, ernsthafter Krankheit in der Familie, körperlicher und psychischer Misshandlung (nicht von Familienmitgliedern) und möglicherweise einiger anderer Dinge, die als negative Kindheitserfahrung eingestuft werden könnten. Das Gewichtsproblem welches ich als Teenager hatte und andere Probleme meines jugendlichen und erwachsenen Lebens resultieren möglicherweise direkt aus diesen negativen Erfahrungen. Trauma und Leid ist etwas, dem niemand entfliehen kann, es ist eine universelle Konstante im Leben eines jeden Menschen, nur das Ausmaß variiert. Denn ganz nihilistisch betrachtet wird jeder von uns alt, wir werden schwächer, möglicherweise krank, sehen viele unserer Freunde und Familienangehörigen sterben, bevor wir schlussendlich selbst in einem langen und schmerzhaften Prozess unser Leben aushauchen. Leben bedeutet Leid, das wussten schon die alten Philosophen. Daher hat jeder von uns potenzielle Probleme, die einem zu schaffen machen und an denen man arbeiten könnte. Doch um effektiv an seinen Problemen (also an sich selbst) arbeiten zu können, sind die richtigen Werkzeuge notwendig. Deswegen möchte ich hier auch die Werkzeuge beschreiben, die sich für mich als effektiv herausgestellt haben. Denn ich habe das Gefühl, sehr viel Glück dabei gehabt zu haben, wichtige und effektive Werkzeuge zu finden! Selbst wenn einem diese zur Verfügung stehen, ist es keine einfache Aufgabe, keine die sich nebenbei erledigen lässt. Es ist ein Prozess, der wie alles Wichtige im Leben, Energie und Engagement benötigt. Im übertragenen Sinne möchte ich hier meine Werkzeuge weitergeben. Evaluieren und gegebenenfalls einsetzen muss sie jeder für sich selbst!

Ich glaube der einzige Weg die Geschehnisse um uns herum zum Besseren zu wenden, ist, die geistige Einstellung der Menschen zu verändern. Darüber hinaus muss diese Einstellung von genug Menschen übernommen werden um kritische Masse zu erreichen und sich so (global) auszudehnen. Wie sollte so etwas funktionieren? Das ist der Grund warum jeder einzelne von uns wichtig ist! Wir müssen andere Menschen erreichen, Menschen die unachtsam durchs Leben laufen oder sich gar vor den Tatsachen verschließen. Wenn jeder nur versucht die Personen zu erreichen die ihm oder ihr wichtig sind, die er oder sie liebt, und deren Wahrnehmung verändert. Dann könnten wir es schaffen den Status Quo zu verändern. Ich habe das Gefühl, dass ich viel zu lange blind gewesen bin. Doch das hat sich inzwischen geändert und ich möchte, dass sich diese Wellen weiter ausbreiten. Glücklicherweise bin ich nicht der einzige der sich diesem Ideal verschrieben hat, viele großartige Persönlichkeiten kämpfen auf dieser Seite, Persönlichkeiten die mich selbst geprägt haben. Diese Seite ist mein Versuch ein Beitrag zu diesem Ziel zu leisten, kein Leid zu verursachen sondern versuchen die Welt ein Stückchen besser zu machen.